Bregenzer Festspiele: „Rigoletto“ feiert Richtfest im Bodensee

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Bregenzer Festspiele: „Rigoletto“ feiert Richtfest im Bodensee

Bregenz – Übermenschliche Kopfarbeit leisten Zimmerer, Schlosser und andere Festspieltechniker sowie 46 Unternehmen seit Start der Rigoletto-Planungsphase im April 2016. Im Herbst hat der Aufbau des BĂŒhnenbildes im Bodensee begonnen. Dreieinhalb Monate vor Start der 74. Festivalsaison, Anfang April, feierten die Bregenzer Festspiele das traditionelle Richtfest. Ein ĂŒberdimensionaler Kopf dominiert derzeit die SeebĂŒhne, sein Gesicht erinnert an einen Clown. Links und rechts davon erheben sich die zwei zugehörigen HĂ€nde aus dem Wasser. Die Oper von Giuseppe Verdi mit ihrer bekannten Arie „La donna Ăš mobile“ steht erstmals auf dem Spielplan der Bregenzer Festspiele. 27 Vorstellungen werden im kommenden Sommer gezeigt. FĂŒr Regie und BĂŒhne zeichnet Philipp Stölzl verantwortlich.

Noch ist das BĂŒhnenbild nicht fertiggestellt
Die OberflĂ€che der ĂŒbermenschlichen Körperteile sieht aus, als bestĂŒnde sie aus bisweilen verwitterten, teilweise bemalten Holzbrettern. Die bregenzseitige Hand scheint etwas festhalten zu wollen. Ihre Finger greifen zusammengeballt nach innen, um einen mutmaßlich dĂŒnnen Gegenstand zu fixieren. Noch ist das BĂŒhnenbild nicht fertiggestellt, noch bleibt dieser Gegenstand unsichtbar. Die andere Hand schafft es in ausgestreckter Haltung auf eine LĂ€nge von rund elfeinhalb Meter. Allein der Kopf misst vom Kinn bis zur SchĂ€deldecke nahezu 14 Meter. Der Rest der ĂŒberdimensionalen Gestalt scheint unter der WasseroberflĂ€che zu verschwinden.

Eine Zirkuswelt entsteht
Bis zum Probenstart in der zweiten Juniwoche wird die außergewöhnliche Kulisse grĂ¶ĂŸtenteils fertiggestellt sein. Die auf der HinterbĂŒhne gut sichtbare Unterkonstruktion des Kopfes offenbart seine Bewegungsmöglichkeit. Das Festspiel-Werbemotiv fĂŒr Rigoletto mit einer Collage aus angedeutetem Zirkuszelt, bunten FĂ€hnchen, Clownsgesicht mit RĂŒschenkragen und weiteren GegenstĂ€nden gibt jedenfalls einen phantasievollen Hinweis auf die Inszenierung.

Tickets verfĂŒgbar
Derzeit sind rund zwei Drittel der fĂŒr Rigoletto aufgelegten 192.000 Tickets verkauft (inkl. Generalprobe und crossculture night). FĂŒr die Geschichte um den gleichnamigen Hofnarren gibt es fĂŒr alle 27 Vorstellungstermine und in vielen Kategorien noch PlĂ€tze. Seepremiere und Festspielstart ist am 17. Juli, das letzte Spiel auf dem See geht zum Saisonende am 18. August 2019 ĂŒber die BĂŒhne. Giuseppe Verdis schaurig-schönes Meisterwerk wurde noch nie auf der SeebĂŒhne gezeigt.

„Rigoletto“ feiert Richtfest im Bodensee. Foto © Bregenzer Festspiele/ Karl Forster

Stölzl: Eine bunte, zirkushafte Welt
Der 1967 in MĂŒnchen geborene KĂŒnstler machte sich als Regisseur von Musikvideos unter anderem fĂŒr die SĂ€ngerin Madonna einen Namen, bevor er mit Spielfilmen wie Nordwand, Goethe! und Der Medicus fĂŒr Aufsehen sorgte. Als Opernregisseur inszenierte der gelernte BĂŒhnenbildner unter anderem bei den Salzburger Festspielen, am Theater an der Wien sowie in Berlin an der Deutschen Oper und an der Staatsoper.

„Rigoletto ist ein faszinierendes StĂŒck. Die Musik ist voller OhrwĂŒrmer, in der Handlung gibt’s keine klassische Trennung von Held und Bösewicht. Wir gehen mit dieser Inszenierung in eine bunte, zirkushafte und karnevaleske Welt mit einem ordentlichen Schuss Commedia dell’arte“, sagt Philipp Stölzl.

„Die BĂŒhnenbilder im See sind zwar nicht fĂŒr die Ewigkeit gebaut, deswegen aber trotzdem mit Ă€ußerster PrĂ€zision und höchstem technischen Standard geplant und gefertigt. Nicht nur, weil Wellen, Wind und Wasser besondere Belastungen darstellen, sondern auch, weil wir Techniker letztlich fĂŒr die Sicherheit der KĂŒnstler verantwortlich sind“, unterstreicht BĂŒhnenmeister Manfred Achberger den QualitĂ€tsanspruch der Technikmannschaft.

Außergewöhnliche Oper in wunderschöner Naturkulisse
46 Technikfirmen wie beispielsweise IngenieurbĂŒros, Stahl- und Holzbaubaufirmen sowie Arbeitstaucher sind an der Herstellung beteiligt. Der Großteil der Unternehmen stammt aus Vorarlberg. Rund acht Millionen Euro kostet eine SeebĂŒhnenkulisse im Durchschnitt inklusive ihres Abbaus nach dem zweiten Spieljahr.

Alle Beteiligten arbeiten auf jenen besonderen Moment hin, wenn außergewöhnliche Oper in wunderschöner Naturkulisse ein großes Publikum verzaubern wird: Am 17. Juli ist es so weit, wenn Rigoletto erstmals bei den Bregenzer Festspiele zu erleben sein wird.

Die Bregenzer Festspiele 2019 finden von 17. Juli bis 18. August statt. Tickets und Infos unter www.bregenzerfestspiele.com und Telefon 0043 5574 4076.