Museum Haus Dix Sonderausstellung „Der Gold- und Silberschmied Jan Dix“

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Museum Haus Dix Sonderausstellung „Der Gold- und Silberschmied Jan Dix“

Der Gold- und Silberschmied Jan Dix
19. MĂ€rz – 31. Oktober 2022

Portrait Jan Dix im Juni 2013 im Rahmen der Eröffnung des Museum Haus Dix am Bodensee. Foto: MK Schechler

Die diesjĂ€hrige PrĂ€sentation im Museum Haus Dix nimmt das kreative Wirken von Jan Dix (1928–2019), dem jĂŒngsten der drei Kinder von Martha (1895–1985) und Otto Dix (1891–1969) in den Blick. Nach einer Ausbildung zum Jazztrompeter machte Jan Dix eine Lehre als Gold- und Silberschmied, an die er ein Studium an der Akademie der Bildenden KĂŒnste in MĂŒnchen anschloss. Er lebte und arbeitete bis zu seinem Tod in Öhningen.

FĂŒr sein Elternhaus in Hemmenhofen, das heutige Museum Haus Dix, schuf Jan Dix das zweiflĂŒgelige Eisentor am Eingang des GrundstĂŒcks sowie den Griff der HaustĂŒr in Form eines Löwen. Die Ausstellung prĂ€sentiert ausgewĂ€hlte SchmuckstĂŒcke und Kleinplastiken von Jan Dix. Ähnlich wie bei seinem Vater wird auch in den Schmuckgestaltungen des Sohnes der Hang zum FigĂŒrlichen, zu biblischen und mythologischen ErzĂ€hlungen deutlich.

Im Museum Haus Dix wird der Alltag einer KĂŒnstlerfamilie in der Nachkriegszeit erfahrbar. In dem einstigen Atelier- und Wohnhaus mit Blick auf den Bodensee lebte der Maler Otto Dix mit seiner Familie von 1936 bis zu seinem Tod 1969. Ein Mediaguide fĂŒhrt die Besucher:innen durch die RĂ€ume mit ihren Geschichten, die noch heute faszinieren. Der idyllische Garten mit zahlreichen Terrassen und das MuseumscafĂ© laden zum Verweilen ein.

Auf den Spuren einer KĂŒnstlerfamilie
Im Museum Haus Dix wird der Alltag einer KĂŒnstlerfamilie in der Nachkriegszeit erfahrbar. In dem einstigen Atelier- und Wohnhaus mit Blick auf den Bodensee lebte der Maler Otto Dix mit seiner Frau Martha und den drei Kindern von 1936 bis zu seinem Tod 1969. Ein Mediaguide fĂŒhrt die Besucher:innen durch die RĂ€ume mit ihren Geschichten, die noch heute faszinieren. Der idyllische Garten mit zahlreichen Terrassen und das MuseumscafĂ© laden zum Verweilen ein.

Von Dresden an den Bodensee
Otto Dix, geboren 1891 in Untermhaus (heute Stadtteil von Gera), zĂ€hlt zu den wichtigsten Malern des 20. Jahrhunderts und wurde in den 1920er-Jahren zum fĂŒhrenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurde sein Werk als entartet diffamiert. Dix musste auch seinen Lehrstuhl an der Kunstakademie Dresden aufgeben. Außer Landes zu gehen, kam fĂŒr ihn jedoch nicht infrage: »Wie konnte man denn emigrieren, wenn man hier einen Stall voll Bilder hat? Da wĂ€ren die Nazis gekommen und hĂ€tten alles beschlagnahmt. Das ist doch unmöglich!«

Die Familie siedelte stattdessen 1933 nach Randegg ĂŒber. 1936 bezogen sie ihr neu errichtetes Haus in Hemmenhofen – in unmittelbarer NĂ€he zum neutralen Schweizer Ufer. Dieser Einschnitt in DixÊŒ Leben hatte auch Einfluss auf sein kĂŒnstlerisches Schaffen: Waren es zuvor Themen wie Krieg oder die Großstadt, die sein Werk prĂ€gten, so widmete sich Dix in seinen Arbeiten zunehmend der Landschaft am Bodensee.

»Ein schönes Paradies. Zum Kotzen schön. Ich mĂŒsste in die Großstadt! Ich stehe vor der Landschaft wie eine Kuh.«
Otto Dix

Das Wohnhaus
Dank einer Erbschaft war es Martha Dix möglich, das GrundstĂŒck in schon damals bester Lage zu erwerben. Das großzĂŒgige Haus wurde von dem Dresdner Architekten Arnulf Schelcher entworfen. Charakteristisch sind das Atelierfenster an der Ostseite, der umlaufende Balkon sowie zahlreiche Fenster, die den Blick auf den See freigeben.

Im Inneren gliedert sich das Haus in drei Etagen: KĂŒche, Ess-, Wohn- und Musikzimmer sind im Erdgeschoss. Im ersten Stockwerk befinden sich das Atelier von Otto Dix und der Salon von Martha Dix, im zweiten die Zimmer der Kinder Nelly (1923–1955), Ursus (1927–2002) und Jan Dix (1928–2019).

Bei FĂŒhrungen kann auch der Keller besichtigt werden, dessen WĂ€nde Dix und einige seiner GĂ€ste bei einem Fastnachtsfest 1966 bemalten. Die Motive zeigen Figuren aus der alemannischen Fastnacht, aber auch Karikaturen von Freunden oder berĂŒhmten Persönlichkeiten. Die Wandmalereien waren lange hinter Regalen versteckt und wurden erst im Zuge umfangreicher Restaurierungsmaßnahmen im Dezember 2012 wiederentdeckt.

Konzept Museum Haus Dix
FĂŒr das denkmalgerecht restaurierte Wohnhaus wurde eine besondere Art der Rekonstruktion entwickelt, die diesen historischen Ort wiederherstellt und zugleich Zeit- und Kunstgeschichte lebendig werden lĂ€sst. In jĂ€hrlich wechselnden Ausstellungen werden GemĂ€lde und Grafiken von Otto Dix prĂ€sentiert. Auf jene Werke, die einst im Wohnbereich der Familie hingen und sich heute weltweit verstreut in Museen und Sammlungen befinden, verweisen Reproduktionen an den WĂ€nden. Um die zeitliche Distanz zur Gegenwart deutlich zu machen, wirken die Bilder deshalb so, als hĂ€tten sie einen Abdruck an der Wand hinterlassen.

Ein Mediaguide begleitet die Besucher:innen durch das Haus und den Garten. Er gibt Auskunft zu Kunstwerken, zum Familienleben in Haus und Garten und schildert persönliche Anekdoten von Jan Dix.

Haus und Garten wurden 2005 in das Denkmalbuch des Landes Baden-WĂŒrttemberg eingetragen. 2010 wurde das Ensemble von der Otto-Dix-Haus-Stiftung e.V. denkmalgerecht saniert und museal ausgestattet. 2013 ĂŒbergab es der Verein an das Kunstmuseum Stuttgart, das eine der weltweit bedeutendsten Dix-Sammlungen besitzt.

Quelle: Kunstmuseum Stuttgart

Museum Haus Dix
Otto-Dix-Weg 6
78343 Gaienhofen-Hemmenhofen
+49 (0)7735 / 93 71 60
dix@kunstmuseum-stuttgart.de
https://www.kunstmuseum-stuttgart.de/museum-haus-dix